Schlosspark Brühl

Der Schlosspark der UNESCO-Welterbestätte Schösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl zählt zu den bedeutendsten Anlagen französischer Gartenkunst in Europa. Er ist ein Gartenkunstdenkmal von international anerkanntem Rang. Schlösser und Gärten in Deutschland eiferten seinem Vorbild nach.

Der Gartenkünstler Dominique Girard, der seine Ausbildung in Versailles wohl noch unter André Le Nôtre erhalten hatte, entwarf ab 1728 das Parterre des Brühler Schlossparks. Er fasste hier seine bisherigen Erkenntnisse seiner  in den ebenfalls von ihm entworfenen Gärten von Nymphenburg und Schleißheim sowie des Oberen Belvedere in Wien gemachten Erkenntnisse und Ideen nach den strengen Maßgaben der Theorie und Praxis der französischen Gartenkunst zusammen.

Schwerpunkt des Brühler Schlossparks ist das südlich des Schlosses gelegene große zweiteilige Broderieparterre mit runden und vierpassförmigen Fontänenbecken und anschließendem Spiegelweiher. Die wie Stickerei (frz. broderie) wirkenden filigranen Buchsornamente der Zierbeete sind mit rhythmisch bepflanzten Blumenrabatten eingefasst. Die das Parterre seitlich begrenzenden Lindenalleen leiten über zu dreieckförmigen Heckenquartieren, die ihrerseits mit Rundsälen, Brunnen und kleinen Salons gestaltet sind und schon im 18. Jh. intime Ausflugsziele waren.

Ab 1842 gestaltete Peter Joseph Lenné für Friedrich Wilhelm IV. von Preußen den Brühler Park als englischen Landschaftsgarten, dessen Elemente heute noch den Waldbereich bestimmen. Hier beherrscht der malerische Wechsel von Baumpartien und Wiesenflächen die Grundstimmung. Unregelmäßig geschwungene Wege und kleine Bachläufe führen zu den Wasserflächen der beiden Inselweiher.
Als technische Sensation der Zeit bezog Lenné auch die Eisenbahnstrecke der 1844 eröffneten Linie Köln-Bonn in die Gartengestaltung mit ein und führte sie über eine reich verzierte Eisenbrücke direkt durch den Bereich der Inselweiher.

Das barocke Parterre des Schlossparks in Brühl wurde in den Jahren 1933 bis 1937 auf Grundlage des originalen Gartenplans von Dominique Girard wiederhergestellt. Es gilt heute als eines der authentischsten Beispiele französischer Gartenkunst des 18. Jahrhunderts in Europa.